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Plattentheorie und Vulkanismus

Kontinental-Plattentheorie

Im Gegensatz zu den kontinentalen Inseln bestand zwischen den Galápagosinseln und dem Festland nie eine Verbindung, weshalb man bei ihnen von einem ozeanischen Ursprung spricht: sie wachsen vom Meeresboden aus großer Tiefe zur Meeresoberfläche! Die Erde unterteilt sich (von außen hin zum Erdmittelpunkt) in Erdkruste, Erdmantel und Erdkern. Die Theorie der Plattentektonik geht davon aus, dass die Erdkruste in mehrere Platten gegliedert ist, die sich relativ zueinander bewegen. Motor dieser Bewegungen sind sogenannte Konvektions- oder Ausgleichsströmungen des Erdmantels, die einen dynamischen Kreislauf herbeiführen, bei dem die Erdkruste an der einen Stelle zerstört und an einer anderen neu gebildet wird. Diese Vorgänge vollziehen sich an den Plattengrenzen. Wenn Platten aneinander stoßen, taucht die leichtere unter der schwereren ab (= sie wird sozusagen verschluckt). Geologen nennen diesen Vorgang Subduktion

 


Hotspot-Theorie

Galápagos wächst geologisch auf der unterseeischen Bruchzone zweier Kontinentalplatten: der von Cocos im Norden und der von Nazca im Süden. Warum die alten erloschenen Vulkane im Osten und die noch aktiven bzw. die noch entstehenden im Westen liegen, erklärt möglicherweise die Theorie der heißen Flecken oder Wärmezonen (im engl. Hotspot) von David Christie. Demzufolge steigt immer wieder heißes Magma aus dem Erdmantel auf und sammelt sich in ortsfesten Wärmezonen/Hotspots (Magmakammern) an. Die Nazca-Platte, auf der die Inseln liegen, driftet seit ca. 25 Millionen Jahren mit einer Geschwindigkeit von 5-7 cm/Jahr auf die kontinentale Platte von Südamerika zu. Dabei wandert sie über den Galápagos-Hotspot hinweg und nimmt in ihrer Bewegungsrichtung die im Hotspot entstandenen Vulkane aus deren Einflussbereich heraus. Infolge von Brandungserosion und nach dem Durchlaufen verschiedener Erosionsstadien wandern diese zusammen mit der Platte allmählich wieder in tieferes Wasser ab – man spricht von einem Ertrinken der Inseln. Diese erloschenen, abgetragenen Vulkane (unter Wasser) nennt man Guyots.

 


Vulkanismus

Die aktiven Vulkane auf Galápagos (wie auch die auf Hawaii) gehören zum Typ der Schildvulkane. Dabei ist die Form ihrer Oberfläche bezeichnend; einzelne, übereinander geflossene Lavaströme verleihen ihnen dieses Aussehen. Vom Meeresboden aus gemessen zählen diese Vulkane zu den höchsten Bergen der Welt. Ein Großteil dieser Vulkane besitzt die typische Caldera (span. Kessel) im Gipfelbereich: eine runde, steilwandige kraterähnliche Einsenkung, die infolge einer plötzliche Absenkung des Kraterbodens entstanden ist. Der gegenwärtige Vulkanismus konzentriert sich auf die westlich gelegenen, vergleichsweise jungen Inseln Isabela und Fernandina (ca. 500.000-600.000 Jahre), die zusammengenommen als eines der vulkanisch aktivsten Gebiete der Welt gelten. Sie liegen zurzeit direkt über dem Hotspot und sind durch ihre mächtigen Schildvulkane weithin sichtbar. Auf der Insel Fernandina brach der Vulkan Cumbre zuletzt im Mai 2005 aus.

 


Sierra Negra Vulkan auf Insel Isabela hat wieder zu spucken begonnen

Am 26. Juni 2018 brach der größte Vulkan der Galapagos-Inseln und einer der aktivsten Vulkane der Welt nach 13 Jahren Verschnaufpause wieder aus. Der Vulkan Sierra Negra liegt auf der Insel Isabela, der größten des Insel-Archipels. Der Haupthafen Puerto Villamil, wo mehrere Hotels liegen, ist von dem Ausbruch nicht berührt, genauso wenig der Galápagos-Nationalpark, der etwa 97 Prozent des der Galapagos-Inseln umfasst, bleibe mit Ausnahme der nächsten Umgebung des Vulkans Sierra Negra für Touristen geöffnet.

Laut dem Umweltministerium von Ecuador und den Autoritäten des National Parks Galapagos wurden ca. 250 Einwohner der lokalen Gemeinschaften in der Nähe des Vulkans evakuiert. Der letzte Ausbruch dieses Vulkans war im Jahr 2005.

Der Vulkan Sierra Negra beeindruckt den Besucher mit einem 9 km langen und 7 km breiten Krater im Rahmen eines Inselaufenthaltes oder einer Kreuzfahrtfahrt. Die langsam fließende Lavamasse des Schildvulkans wird als moderat eingestuft. Nichtsdestoweniger wurden Schulaktivitäten sowie Besichtigungen für die Sicherheit aller Beteiligten eingestellt. Bei entsprechender Entfernung bietet der Vulkan einen spektakulären Anblick. Der Besuch der Insel Isabela ist jedoch nicht eingeschränkt.

Nach Angaben der Regierung der Stadtverwaltung von Isabela wurde beschlossen, die Besichtigung der Vulkan Sierra Negra vom Ausguck Nr. 2 (Länge 00 ° 49'37.52 "S / Breite 91 ° 05'38.97) "W) wie auch vom Campo Fumarólico und Minas de Azufre freizugeben.

Warum sind die Eruptionen von Galapagos nicht bedrohlich?
Die Vulkane auf den Galapagos haben eine Menge von Spalten, durch die die Lava und der Druck entweichen können. Zum Beispiel erhielt die Magmakammer des Sierra Negra-Vulkans intermittierende Injektionen von geschmolzenem Gestein, was zu einem morpho-geologischen Phänomen namens "Tumeszenz" führte. Mit anderen Worten, das Vulkaninnere waren von dem Magma angeschwollen. Als der Vulkan bis zum Rand damit gefüllt war, fand das Magma viele Brüche und Schwachstellen, durch das sein Inhalt freigesetzt wurde. Somit sind Galapagos-Vulkane nicht so explosiv wie kontinentale Vulkane, sondern langsam abfließende Schildvulkane.