Ecuador Discover
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Essen und Trinken in Ecuador

Die Küche Ecuadors ist geprägt durch die unterschiedlichen Klima- und Vegetationsformen sowie eine Symbiose aus andinen und spanischen Esstraditionen. Das Essen im Andenraum bestand vor der spanischen Epoche in der Regel aus Gemüse mit etwas Fisch und Meeresfrüchten an der Küste sowie Meerschweinchen, erbeutetes Wild und Lama im Hochland. Die Spanier brachten den Indigenen Schweine, Rinder, Schafe, Ziegen und Hühner, die heute ein wichtiger Bestandteil der ecuadorianischen Ernährung sind. Weitere, durch die Spanier und Engländer in Ecuador eingeführte Lebensmittel wie Reis, Banane, Zuckerrohr, Zwiebel und Knoblauch fanden ihren Einzug auf dem täglichen Speiseplan.

Die Grundnahrungsmittel werden heute wie vor hunderten von Jahren angebaut und sind: Kartoffel, Bohnen, Mais, Maniok, Avocado, Chili und Erdnuss, Süßkartoffel und Kürbis. Auch Lupine (chochos), Indianerhirse (quinua) und weitere Hülsenfrüchte, die sehr proteinhaltig sind, bereichern die indigene Küche.

Alkoholische Getränke
Fisch
Fleisch
Gemüse
Getränke
Mahlzeiten
Märkte
Obst
Regionale Spezialitäten
Schärfe
Straßenstände
Supermärkte
Trinkwasser
Veganer
Vegetarier
Verpflegung auf Rundreisen/Individualreisen

 

Fotos von Essen und Trinken


Alkoholische Getränke

Die Steuer auf alkoholische Getränke ist relativ hoch, weshalb alkoholische Getränke vergleichsweise teuer sind. 

 

Bier 
Es gibt zwei nationale Marken: das helle Pilsener und das würzigere Club, wobei letzteres vor allem an der Küste getrunken wird. Beide lassen sich gut trinken.

 

Nationale Getränke
Ein beliebtes nationales Getränk in den Anden ist der Canelazo. Das heiße Getränk ist dem Grog ähnlich und besteht aus Wasser, Naranjillasaft, Schnaps (Aguardiente), Nelken und Zimt. Ein weiteres, vor allem bei der indigenen Bevölkerung beliebtes Getränk ist Chicha. Es wird in den Anden aus fermentiertem Mais, im Amazonasgebiet aus fermentierter Yuca gewonnen. Je nach Dauer der Fermentation schwankt der Alkoholgehalt. Beim Genuss dieses Getränkes ist Vorsicht geboten, da dieses aufgrund der wilden Gärung bei Europäern des Öfteren Durchfall hervorruft.

 

Schnaps
Das lokale Feuerwasser ist der Zuckerrohrschnaps. Er enthält nach dem Brennen über 90 % Alkohol, wird aber anschließend verdünnt. Bekannte Marken sind: Flor de Cana, Cristal, Zhumir, Norteño.

 

Rum
Beliebt ist auch der nationale Rum, beispielsweise San Miguel, Ron Camey, Ron 299 oder Ron Abuelo, um nur einige zu nennen.

 

Wein
Es gibt nur sehr wenige einheimische Weine. Die meisten kommen aus Argentinien und Chile und sind wegen einer hohen Luxussteuer überteuert.


Fisch

Die Küste ist bekannt für ihren Fischreichtum: Thunfisch, Barsch, und Meeresfrüchte. Im Andenhochland ist besonders Trucha (Forelle) beliebt, siehe auch Regionale Spezialitäten.

 

Fotos von Fischgerichten


Fleisch

In Ecuador kommt Fleisch täglich auf den Tisch und ist wichtiger Bestandteil der heimischen Küche. Vor allem wird mit Hühnchen, Schweine- und Rindfleisch gekocht. Andere Fleischarten werden eher selten zubereitet. Eine Delikatesse ist allerdings Cuy (Meerschweinchen; siehe Regionale Spezialitäten). Oftmals wird Fleisch mit Knochen gekocht, sodass anschließend mit den Händen gegessen wird.

 

Fotos von Fleischgerichten


Gemüse

Die Gemüsesorten, mit denen am häufigsten gekocht wird, sind Mais, Maniok (Yuca) sowie verschiedene Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen und Linsen) und Kohlsorten (Brokkoli, Blumenkohl, Weiß- und Rotkohl). Des Weiteren werden Zwiebeln, Möhren, Spinat und Tomaten häufig verwendet. Besonders beliebt ist Avocado, die gleichermaßen als Zutat und Beilage vieler Gerichte dient. Generell wird Fleisch aber als wichtiger angesehen. Die Kartoffel wird in Ecuador übrigens als Gemüse bezeichnet. Es gibt schätzungsweise 350 heimische Arten. Schon allein die Namen wie Uvilla, Yema de Huevo, Leona Negra, Coneja Negra, Puña, Calvache, Chaucha Colorada, Santa Rosa, Carrizo, Coneja Blanca weisen auf verschieden Farben und Formen hin.


Getränke

In Ecuador haben Sie eine große Auswahl an Getränken – von Wasser über frisch gepresste Säfte, Gaseosas (Softdrinks), Tee und Kaffee hin zu alkoholischen Getränken (siehe Alkoholische Getränke). Sollten Sie einen empfindlichen Magen haben, verzichten Sie vorsichtshalber auf Eiswürfel, um eine Infektion zu vermeiden.

 

Kaffee
Ecuador exportiert zwar viel Kaffee, im Land selbst wird aber hauptsächlich Instant-Kaffee getrunken (mit oder ohne Milch).

 

Kakao
Ecuador ist einer der wichtigsten Kakaoproduzenten von Südamerika und der Kakao ist vom feinsten. Bei einem Workshop können Sie eine Schokoladenmilch aus den von Ihnen gerösteten Kakaomandeln zubereitet.

 

Kokosnussmilch/-wasser
Ein beliebtes Erfrischungsgetränk ist das Kokosnusswasser, welches Sie an Straßenständen direkt aus der Kokosnuss trinken.

 

Nationale Getränke
Beliebt ist die colada morada, ein eher dickflüssiges Getränk, das aus Getreide, Brombeeren und anderen Früchten besteht. Diese ecuadorianische Spezialität wird vor allem im November anlässlich des Día de los Difuntos (Allerseelen) getrunken.

 

Säfte
Gerne wird aus Obst (z. B. Naranjilla, Papaya, Maracuja, Brombeere, Mango) frischer Fruchtsaft gepresst und mit Wasser gemixt und gezuckert. Bestellen Sie ggf. con poco azúcar (mit wenig Zucker).


Mahlzeiten

Frühstück

In der Sierra beginnt der Tag in der Regel mit einem belegten Brötchen (sanduche), Kaffee und zusätzlich ein Spiegel- oder Rührei. Dazu wird frischer Saft serviert. Oftmals essen Ecuadorianer aber auch morgens bereits sehr deftig, z. B. Tigrillo (eine Spezialität aus Bananen, Eiern und Käse mit viel Knoblauch). An der Küste verzehren die Bewohner schon beim Frühstück eine große Portion Reis mit Linsen, Kochbananen oder Yuca und Fisch, Huhn oder Fleisch. Zu trinken gibt es Instant-Kaffee. 

 

Fotos vom Frühstück

 

Mittagessen
Nach einer Suppe gibt es das Hauptgericht (plato fuerte), das meist aus Reis, Huhn oder Fleisch (Schwein oder Rind) und etwas Gemüse, wozu auch die Kartoffel zählt, besteht. 

 

Fotos vom Mittagessen

 

Abendessen
Ein typisch ecuadorianisches Abendessen gibt es nicht. Die meisten Ecuadorianer nehmen nochmals eine warme Mahlzeit in Form einer Suppe und/oder Reis mit Fleischbeilage ein. 


Märkte

Auf den täglichen Märkten gibt es vor allem Essen, aber auch Kleidung, Kosmetik und Technik zu kaufen. Handeln ist ein Muss. Besonders regionales Obst und Gemüse wird hier frisch und günstig angeboten. Wer eine preiswerte Mahlzeit einnehmen möchte und keinen allzu empfindlichen Magen hat, sollte umgeben vom Markttrubel essen. Ein almuerzo (Mittagessen) oder eine merienda (Abendessen) bekommen Sie für USD 2,- bis 4,-. Es besteht meist aus Suppe, Hauptgericht und einem Getränk.

 

Fotos von Märkten


Obst

Ecuador hat eine Vielzahl an tropischen und exotischen Früchten – von einigen haben Sie sicher noch nie etwas gehört, z. B. Naranjilla, Arasha, Tomate de Árbol, Pitahaya, Babaco oder Guayaba. Am günstigsten ist frisches Obst auf den Wochenmärkten und natürlich, wenn es aus der jeweiligen Region stammt.

 

Fotos von Obst


Regionale Spezialitäten

Sie finden in jedem Landesteil andere regionale Spezialitäten. Zudem sind viele typische Gerichte durch spanische, indigene und afrikanische Einflüsse geprägt. In den Städten gibt es mehrere feine Spezialitäten-Restaurants, die ihren Preis haben. Überall in Ecuador gibt es aber volkstümliche kleine Restaurants (comedores), wo man in der Regel billig (und hygienisch) essen kann. Zum Essen steht für gewöhnlich eine Chili-Soße (salsa de aji) auf dem Tisch.

 

Andenhochland (Sierra)
Im Andenhochland wird viel mit Mais und Kartoffeln gekocht. Auf Maisbasis werden Humitas (süßer oder herzhafter Maisteig in Maisblätter eingerollt) und Quimbolitos zubereitet. Beliebt sind auch Llapingachos, ein angebratener Kartoffelpüre aus Kartoffeln und Käse. Eine weitere Andenspezialität ist Fritada, frittiertes Schweinefleisch, das mit Choclo (eine Art Mais), Llapingachos und Avocado oder Salat serviert wird. Auch Hornado, gegrilltes Spanferkel, ist ein beliebtes Gericht. Vor allem die Kleinstadt Sangolquí ist für diese Delikatesse berühmt. Das wohl weltweit bekannteste Gericht ist Cuy, gegrilltes Meerschweinchen, welches Sie am besten in Cuenca oder Loja probieren oder in Selva Alegre (bei Sangolquí). Zu den vielen Fleischgerichten ist Trucha (Forelle) eine beliebte Abwechslung, die in verschiedenen Varianten zubereitet wird.
Nicht zu vergessen sind die vielen Suppen, die die Andenbewohner zu jeder Tageszeit und in sämtlichen Variationen essen. Von caldos (Brühen) über sopas (dickere Brühen mit diversen Zutaten) und locros (cremige Suppen) bis hin zu sancochos (Eintöpfe) und secos (Eintöpfe mit Reis serviert) finden Sie hier alles. Sehr beliebt ist Locro de papa, eine Kartoffelsuppe mit Käse, die mit Avocado serviert wird. Die Suppen werden typischerweise mittags als Vorspeise gegessen, oftmals aber auch abends oder sogar zum Frühstück.

 

Küste (Costa)
An der Küste werden viele Gerichte mit frischem Fisch oder Meeresfrüchten zubereitet. Die bekannteste Speise ist Ceviche, rohe Meeresfrüchte oder Fisch, mariniert in Zitronensaft mit Zwiebeln und Kräuter. Diese wird kalt mit salzigem Popcorn serviert. Besonders beliebt ist auch Encebollado, eine Suppe mit Fisch, Yuca, Zwiebeln und oftmals Koriander. Dazu gibt es Chifles (Bananenchips) und Popcorn. Eine weitere Suppe, die geschmacklich der französischen Bouillabaisse ähnlich ist, ist die ecuadorianische Marinera, ein leckerer Mix aus Fisch und Meeresfrüchten. Neben Fisch spielen auch (Koch-)Bananen eine große Rolle. Ein beliebtes Gericht ist die Sopa de bolas verde, eine dickflüssige Erdnusssuppe mit Kochbananenklößchen.
Die einzelnen Küstenabschnitte haben nochmals jeweils eigene regionale Spezialitäten. Im Norden gibt es den Snack Corviche, einen Kloß aus Kochbanane, der mit Fisch, Shrimps oder auch Hühnchen gefüllt ist und auf einen Stiel gesteckt mit Mayonese gegessen wird. In Esmeraldas wird gerne Encocado, Fisch oder Shrimps in würziger Kokossoße, gegessen. Die Region Manabí ist bekannt für Corvina (Seebarsch). In der Region Guayas, besonders in der Stadt Playas, kommen verschiedene Krebsgerichte auf den Tisch.

 

Amazonas (Oriente)
Basis für viele Gerichte sind im Amazonasgebiet Maniok (Yuca) und Kochbananen. Täglich auf den Tisch kommt Pan de Yuca, ein ungewürztes Brot aus Maniokmehl, das wochenlang haltbar ist. Eine Spezialität, vor allem des südlichen Regenwalds, ist Maite, in Bijao-Blätter eingeschlagenes und gegrilltes Hühnchen, Fleisch oder Fisch. Ein viel verwendetes, zimtähnliches Gewürz in der Küche des Oriente ist Ishpingo.


Schärfe

Generell sind die Speisen in Ecuador mild gewürzt. Zu den Gerichten wird aber meistens Salsa de ají, eine Chilisoße, gereicht, damit jeder seinem Essen eine individuelle Schärfe geben kann. Aber Vorsicht: Die Sauce ist manchmal wirklich feurig scharf und meist mit Koriander gewürzt, was nicht jedermanns Geschmack ist.


Straßenstände

Überall in den Städten finden Sie kleine Straßenstände, an denen Sie Obst, Säfte, Snacks oder sogar ganze Mahlzeiten kaufen können. Grundsätzlich ist der Verzehr solcher Speisen gefahrlos, allerdings sollten Sie auf Eis oder Säfte, denen ungekochtes Wasser beigemischt wird, verzichten.

 

Fotos von Straßenständen


Supermärkte

In jeder Stadt finden Sie große, gut sortierte Supermärkte. Der größte und günstigste heißt Super- oder Megamaxi. Einen großen Preisunterschied zu den anderen (Santa Maria, Tía, Akí) gibt es aber nicht. Obst und Gemüse finden Sie meist frischer und günstiger auf den Märkten.


Trinkwasser

Leitungswasser sollten Sie in Ecuador nicht trinken, obwohl das Trinkwasser zum Teil von Gletscherstauseen kommt und hochwertig ist. Um eine Infektion zu vermeiden, ist der Kauf von originalverschlossenen Wasserflaschen zu empfehlen. Zum Zähneputzen ist das Leitungswasser, außer im Oriente, auf jeden Fall geeignet.


Veganer

Veganismus ist in Ecuador nicht verbreitet. Dementsprechend schwer werden Sie als Veganer es auf Ihrer Reise haben, abwechslungsreich zu essen. Die meisten Gerichte sind mit Fleisch und zum Frühstück werden häufig Eier serviert. Am besten decken Sie sich selbst ein. In den großen Supermärkte finden Sie eine Vielzahl von veganen Produkten und auf den Märkten gibt es Obst und Gemüse in Hülle und Fülle.


Vegetarier

Vegetarier gibt es in Ecuador nur sehr wenige. Dementsprechend werden Sie oft auf Unverständnis treffen und erklären müssen, was Sie nicht essen. Die meisten Mahlzeiten sind mit Fleisch oder Fisch, es gibt aber auch traditionelle vegetarische Gerichte, z. B. Humitas (süßer oder herzhafter Maisteig in Maisblätter eingerollt), Empanadas (gefüllte, fritierte Teigtaschen) oder Locro de papa (Kartoffelsuppe). In den Städten Quito, Otavalo und Baños sowie in Mindo finden Sie einige vegetarische Lokale, ansonsten bleibt Ihnen oft nichts anderes übrig, als ein Gericht auf der Karte ohne Fleisch zu bestellen (sin carne).

 

Fotos von vegetarischen Gerichten


Verpflegung auf Rundreisen/Individualreisen

Wir bieten Ihnen auf Rund- und Individualreisen grundsätzlich nur Frühstück an, damit Sie entsprechend Ihrer persönlichen Vorlieben (und evtl. Unverträglichkeiten) Mittag- und Abendessen einnehmen. Sie können sich selbst in Supermärkten und auf den täglichen Märkten eindecken, in Restaurants und Ihren Unterkünften gut und erlesen speisen oder, wenn Sie experimentierfreudig sind, günstig in lokalen Restaurants die heimische Küche probieren.

Bei Dschungeltouren und Galápagos-Kreuzfahrten bieten wir hingegen nur Vollpension an, da eine Selbstverpflegung bei diesen Reisen nicht möglich ist.