Ecuador Discover
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Naturreisebericht von Gaby Schulemann-Maier

ein Reisebericht von Gaby Schulemann-Maier, Autorin, Fotografin und leitende Redakteurin eines Vogelmagazins

 Weitere Fotos dieser Naturreise von Frau Gaby Schulemann-Maier finden Sie in unserer  Fotogalerie Naturreisen

Farbenrausch und Artenvielfalt im Großen und Kleinen
– auf Foto-Rundreise in Ecuador

Als naturbegeisterter Reisender steht man in Ecuador oft vor ein Luxusproblem: Angesichts der vielen faszinierenden Tiere und Pflanzen weiß man gar nicht, wohin man zuerst schauen soll. Das gilt umso mehr, wenn man nicht nur große Motive ablichten möchte, sondern sich auch für die Kleinen interessiert.

Im Dezember 2017 bot sich mir die Gelegenheit, Ecuador ausgiebig zu erkunden. Hierbei beschränkte ich mich auf das Festland und ließ die Galápagos-Inseln aus – wohl wissend, dass ich dadurch einige spektakuläre Arten verpassen würde. Doch ich war mir sicher, während meiner Ecuador-Rundreise durch verschiedene Gebiete des Landes trotzdem voll auf meine Kosten zu kommen, und ich sollte mich nicht täuschen.

Auf einer Fläche von 283.561 km², von denen nur rund 8.000 auf die Galápagos-Inseln entfallen, beherbergt Ecuador verschiedene Lebensräume angefangen von der tropisch-warmen Küstenregion auf Meereshöhe bis hin zu kargen und kühlen Habitaten in den Höhenlagen der Andengipfel. Ein großer Teil des Landes ist bewaldet, wobei sich die Flora und Fauna in Tieflandwäldern und Regenwäldern teils deutlich von den in Bergnebelwäldern lebenden Pflanzen und Tieren unterscheiden.

Das Land gilt aufgrund der vielen Lebensräume, die es beherbergt, als eine der artenreichsten Regionen der Erde. Im englischen Sprachraum wurde der Begriff „Megadiversity“ eingeführt, der so viel wie „extrem artenreich“ bedeutet. Neben dem Indischen Subkontinent gelten weltweit 16 Länder als megadivers, darunter auch Ecuador. Wegen seiner vergleichsweise geringen Größe ist es für Besucher des Landes leicht, in verschiedene Habitate und den enormen Artenreichtum einzutauchen.


22 Tage, 2.400 km, 6.522 Fotos

Während der 22 Tage vor Ort sollte ich auf der von Ecuador Discover für mich zusammengestellten Ecuador-Rundreise drei Landesteile kennenlernen: das Küstenvorland im Westen, die zentrale Andenregion – Sierra - genannt, und das Amazonas-Tiefland im Osten, Oriente genannt. Etwa 2.400 km legte ich per Auto, Flugzeug, Motorboot und Kanu dabei zurück, fast immer mit der Kamera in der Hand. Sogar nach dem sehr großzügigen Aussortieren nicht ganz perfekt gewordener Bilder blieben am Ende noch 6.522 Fotos übrig, ebenso wie fast 100 Videos und Tonaufzeichnungen.

Mein Interessenschwerpunkt liegt auf der Naturbeobachtung. Folglich war es mein Wunsch, im Rahmen einer Naturreise Ecuador zu erkunden. Mich faszinieren die verschiedenen Ökosysteme mit all ihren tierischen und pflanzlichen Bewohnern. Von der Vogelbeobachtung über das Betrachten von Pflanzen bis hin zum Aufspüren von Säugetieren wollte ich alles erleben – und natürlich auch die Insektenwelt nicht außer Acht lassen. Wie es sich für ein artenreiches Land gehört, ist die Fülle an Insekten riesig – inklusive einer beeindruckenden Bandbreite an Farben, Formen und Lebensweisen.

Da wundert es nicht, dass sich meine Beobachtungsliste mit weit über 600 Arten füllte – zuzüglich sehr vielen weiteren, die ich bislang nicht bestimmen konnte. Mehr als 220 Vogelspezies habe ich gesehen, außerdem hunderte Schmetterlingsarten und noch vieles mehr. Insbesondere in den Wäldern Ecuadors leben unzählige sowohl tag- als auch nachtaktive Insekten. Es lohnt sich, nach Einbruch der Dunkelheit die Vegetation mit einer Taschenlampe nach Insekten abzusuchen. Es ist geradezu erstaunlich, wie bunt manche der nachtaktiven Spezies sind.


Kleines ganz groß

Ein großer Teil der Besucher, die das Napo Wildlife Center im Amazonasbecken erkunden wollen, kommen wegen der Vögel, Affenarten und Fischotter dorthin. Diese an einer Lagune mitten im Yasuní-Nationalpark gelegene Lodge mit exzellentem Service ist ein wunderbarer Ort zum Entspannen und zum intensiven Erleben der Natur. Vom Beobachtungsturm, in dem unten auch das Restaurant untergebracht ist, kann der Blick kilometerweit umherschweifen und das Beobachten von Vögeln ist ein echter Genuss. Um den Turm fliegen bei Dunkelheit aber auch Insekten, die vom künstlichen Licht angezogen werden. So kann man dort mit etwas Glück morgens handtellergroße Nachtfalter finden.

Das nur wenige Kilometer entfernte Napo Cultural Center begeistert dadurch, dass der Besucher dort auf die indigenen Kichwa-Bewohner trifft. Betrieben wird es von der Añangu Community, die sich überaus gastfreundlich zeigt. Es macht großen Spaß, mit den Indigenen die Natur zu erkunden. Ihr Wissen ist enorm, und sie erfreuen sich mit interessierten Gästen nicht nur an den spektakulären Vögeln, sondern auch an den Insekten. Der Garten der Anlage ist ein sehr gutes und sicheres Revier für nächtliche Streifzüge, auf denen ich eine Vielzahl beeindruckender Insekten finden konnte – darunter knallbunt gestreifte junge Grashüpfer und Zikaden.

Ebenfalls mitten im Regenwald im Osten des Landes gelegen ist die Sacha Lodge – perfekten Service und Komfort inklusive. Beim Frühstück im Pavillon am See konnte ich einen Fischadler beobachten, Riesenotter schwimmen manchmal vorbei und der umliegende Wald ist voller Vögel und Affen. Nachts zeigen sich farbenfrohe Nachtfalter, schillernde Käfer, bunte Frösche und an einigen Stellen auch Spinnentiere wie die urtümlichen Geißelspinnen.
Fantastisch war zudem ein Ausflug zur Insel des Projekts Sumak Allpa. Héctor Vargas und sein Team setzen sich nicht nur für die Belange der Indigenen der Region ein, sondern auch für Wildtiere – genau genommen für Affen. Dank ihm konnte ich Zwergseidenäffchen in freier Natur sehen und fotografieren.

Eine sehr große Ausbeute an Nachtfalterfotos hat mir mein Aufenthalt auf dem Gelände der Cabañas San Isidro beschert. Diese im Bergnebelwald gelegene Lodge ist für ihre Vögel bekannt, vor allem Kolibris und eine besondere Eulenart lassen sich dort antreffen. Insektenfreunde dürften von der Lichtfalle begeistert sein: Ein helles Tuch wird nachts von Lampen angestrahlt und lockt Nachtfalter an, ohne sie zu verletzen. Ich kam dort aus dem Staunen über die Formen- und Farbenvielfalt nicht mehr heraus und verbrachte wegen meiner Begeisterung für die Natur viel zu wenig Zeit in dem gemütlichen Bungalow.


Noch mehr Staunen

Zu den weiteren Stationen meiner Reise gehörte die Guango Lodge mit ihren wundervollen Kolibris. Man kann den Blick kaum von diesen quirligen Vögeln lösen, doch zum Glück hatte ich genügend Zeit und konnte die Pflanzen- und Insektenwelt ebenfalls erkunden. Bunte Käfer waren allenthalben zu finden, sie sahen ganz so aus, als hätte jemand seine gesamte Farbpalette an ihnen ausprobieren wollen. Ähnlich farbenfroh waren die Tiere, denen ich rund um die Hakuna Matata Lodge begegnete, eine Unterkunft, die mir auch wegen ihrer fantasievollen und sehr guten Küche in bester Erinnerung geblieben ist. Und natürlich wegen des idyllischen Flusslaufs ganz in der Nähe, über den sich eine wackelige Brücke aus alten Autoreifen spannt – Recycling auf ecuadorianisch.

Vor ein echtes Luxusproblem fühlte ich mich in Mindo gestellt: Es gab dort dermaßen viel zu sehen, dass ich kaum hinterher kam, die zahlreichen Motive abzulichten. Das Yellow House erwies sich als ideales Quartier für mich. Dort konnte ich am Nachmittag in einer Hängematte liegend ein wenig entspannen – natürlich mit der Kamera in den Händen, denn um mich herum schwirrten zahlreiche Vögel. Die Wälder rund um Mindo beherbergen zudem unzählige Tier- und Pflanzenarten. Bei Dunkelheit zeigen sich in der Nähe künstlicher Beleuchtung allerlei prächtige Nachtfalter.

Die Anden erkundete ich größtenteils von der Hostería Sommergarten aus. Nur 10 Fußminuten entfernt von der quirligen Stadt Sangolquí gelegen, ist ihr weitläufiger Garten eine grüne Oase – schöne Vögel inklusive. Es fällt deutlich auf, dass es im Hochtal weniger Insekten als im Tiefland gibt. Deshalb konzentrierte ich mich dort und bei meinen Streifzügen durch die Vulkan-Nationalparks vor allem im Naturreservat Antisana auf die Vögel. Andenkondore am Himmel gleiten zu sehen, gehört sicherlich zu den schönsten Erlebnissen, die man als Naturfreund in dieser Gegend haben kann. Ein weiterer Höhepunkt waren die Ecuador-Andenkolibris, auch Chimborazo-Kolibris genannt. Während ich in rund 4.800 Metern Höhe am Chimborazo fror und mir die dünne Luft zu schaffen machte, flogen diese quirligen Vögel eifrig umher. Sie und die vielen anderen faszinierenden Arten haben mich so in ihren Bann gezogen, dass ich unbedingt bald wieder auf einer Naturreise Ecuador erleben und auf die Suche nach spannenden Motiven gehen möchte.

Die Autorin

Gaby Schulemann-Maier ist Jahrgang 1972 und seit dem Kindesalter naturbegeistert. Sie ist Diplom-Physikerin und arbeitet als Leiterin Kommunikation bei naturgucker.de, einer Online-Plattform zum Melden von Naturbeobachtungen. Während ihrer Reise nach Ecuador wurde sie von ihren beiden Kameras, einer Sony Alpha 65 und einer Sony Alpha 58, begleitet. Die beiden Gehäuse kamen gemeinsam mit verschiedenen Objektiven von SIGMA, darunter das 105 mm 1:2,8 DG Macro HSM, das 10-20 mm 1:3,5 DC HSM und das DC 150-500 mm 1:5-6,3 Apo HSM, zum Einsatz.

 


Reisebausteine dieser Naturreise

Napo Wildlife Center, 4 bis 8 Tage

mitten im Herzen des Nationalparks Yasuni
Amazon Lodge

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Buchungsnummer:
ECU-NWC-01
Reiseaktivität:
Naturreise, Land und Leute, Vogelreise
Reise ab/bis:
Coca
Reiseleitung:
englischsprachiger Naturführer
Teilnehmerzahl:
ab 2 Personen

Sacha Urwaldlodge, 4-7 Tage

Urwaldlodge in der Nähe des Nationalparks Yasuní

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Buchungsnummer:
ECU-H-03
Reiseaktivität:
Naturreise
Reise ab/bis:
Coca
Reiseleitung:
englischsprachiger Naturführer, deutschsprachig nach Verfügbarkeit
Teilnehmerzahl:
ab 2 Personen

Bergnebelwaldschutzgebiet Cabañas San Isidro und Amazonastiefland, 4 Tage

Vogelbeobachtung, Natur und Erlebnis (Tourenpaket)
Wahlweise: Naturkundliche oder ornithologische Tour oder Kombination mit verschiedenen Aktivitäten

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Buchungsnummer:
ECU-SI-02
Reiseaktivität:
Naturreise, Vogelreise, Land und Leute
Reise ab/bis:
Quito
Reiseleitung:
englischsprachig
Teilnehmerzahl:
ab 2 Personen

Hakuna Matata Lodge, 3 oder 4 Tage

Paradies für Ornithologen

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Buchungsnummer:
ECU-LT-01
Reiseaktivität:
Naturreise, Kulturreise, Land und Leute, Individualreise
Reise ab/bis:
Hakuna Matata Lodge
Reiseleitung:
spanischsprachiger Naturführer (englischsprachig gegen Aufpreis)
Teilnehmerzahl:
ab 2 Personen

Bungalow-Hotel Hostería Sommergarten

idealer Ausgangspunkt für Ausflüge

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Buchungsnummer:
ECU-0-09
Reiseaktivität:
Individualreise
Reise ab/bis:
Sangolquí
Teilnehmerzahl:
ab 1 Person

Naturschutzreservat Antisana, 6 Stunden

Der Besuch des Naturreservats des schneegekrönten Vulkans Antisana ist sicherlich eine der schönsten Tagestouren.

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Buchungsnummer:
ECU-0-34
Reiseaktivität:
Naturreise, Wandern
Reise ab/bis:
Sangolquí oder Quito
Reiseleitung:
spanischsprachiger Fahrer oder deutschsprachige Reiseleitung
Teilnehmerzahl:
ab 2 Personen

Chimborazo-Besteigung (6.310 m), 2 Tage

Besteigen Sie den höchsten Vulkan Ecuadors und lassen Sie sich vom atemberaubenden Sonnenaufgang auf dem Gipfel überwältigen!

Schwierigkeitsgrad: technisch, schwierig

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Buchungsnummer:
ECU-GUL-22
Reiseaktivität:
Naturreise, Wandern, Trekking
Reise ab/bis:
Riobamba
Reiseleitung:
qualifizierter englischsprachiger Bergführer
Teilnehmerzahl:
ab 2 Personen

Wasserfall Cóndor Machay und Cotopaxi

Wandern Sie zum 80 m hohen Wasserfall Cóndor Machay und genießen Sie eine spektakuläre Aussicht von der Páramohochfläche auf den Vulkan Cotopaxi!

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Buchungsnummer:
ECU-0-54
Reiseaktivität:
Naturreise, Wandern
Reise ab/bis:
Sangolquí oder Quito
Reiseleitung:
spanischsprachiger Fahrer oder deutschsprachige Reiseleitung
Teilnehmerzahl:
ab 2 Personen

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