Ecuador Discover
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Allgemeines

Die Tierwelt Ecuadors ist wegen des kontrastreichen Klimas, der vielfältigen Landschaftsformen, der Höhenunterschiede von 0 m bis über 6.000 m und nicht zuletzt wegen der verschiedenen Waldformen und Páramolandschaften ausgesprochen artenreich.

 

Regionen

Andenhochland/Páramo-Region 

Hier kommen in noch wenigen Regionen Ecuadors unter den Säugetieren der seltene Bergtapir wie auch der Brillenbär vor, der sich hauptsächlich von verschiedenen Bromelienarten ernährt, aber auch Maiskolben nicht verschmäht. Bei einem Ausflug in den Graspáramo sieht man in der Regel Kaninchen, verwilderte Pferde und Rinder, mit etwas Glück auch den Andenhirsch, Andenfuchs und Anden-Pudu (Zwerghirsch). Der Kondor ist mit bis zu 3 m Spannweite der größte aller Flugvögel und gleichzeitig das Wappentier von Ecuador. Mit großer Wahrscheinlichkeit kann man diesen majestätischen Vogel sowie die zuvor aufgezählten Tiere im Naturreservat des Vulkans Antizana beobachten.

 

Regenwald/Amazonasgebiet und Küstenvorland

Im kleinen Andenstaat Ecuador leben 300 verschiedene Säugetierarten. Eine besondere Vielfalt gibt es unter den Affen, die vor allem im Wildreservat Cuyabeno, Nationalpark Yasuní, Amazonastiefland und im Nationalpark Cotacachi-Cayapas beobachtet werden können; unter anderem Brüllaffen, Wollaffen, Kapuzineraffen, Totenkopfaffen, Seidenaffen und Tamarine (Saguinus), eine Primatengattung aus der Familie der Krallenaffen.

Im Amazonasgebiet kommen das tagaktive Dreifinger-Faultier und das nachtaktive Zweifinger-Faultier vor, die sich hauptsächlich in den Cecropien-Bäumen des Regenwaldes aufhalten. Auch rosafarbene Süßwasser-Delphine können im Wildreservat Cuyabeno beobachtet werden und mit ein bisschen Glück weitere Tiere wie Ocelot, Jaguar, Tapir, Puma, Kaiman, Ameisenbär, Gürteltier, Aguti, Wasserschwein, Wildschwein und Otter. Hinzu kommen an die 1.000 verschiedenen Fischarten, wie Piranhas, Zitteraale und Stachelrochen. 

Von weltweit rund 900 Fledermausarten kommen mehr als 100 im Yasuní-Nationalpark vor, im Nationalpark Podocarpus (im Süden Ecuadors) 50 verschiedene Arten!

 

Tierarten

Insekten: Für den Entomologen (Insektenforscher) bietet der Urwald Ecuadors eine Vielzahl an Insekten, zum Beispiel angriffslustige Riesenameisen (Congas), 4.500 Arten von Schmetterlingen und faszinierende Spinnenarten. 

Reptilien: 345 Reptilienarten findet man in Ecuador vor. Die Anaconda mit bis zu 8 m Länge und die Boa constrictor mit ca. 3-4 m sind die größten Würgeschlangen, die jedoch ungiftig sind. Bei den giftigen Schlangen sind vor allem die Lanzotter und die Korallenschlange zu erwähnen.

Amphibien: In Ecuador sind 460 Amphibienarten (Lurche) vertreten, die sich, im Gegensatz zu den Amnioten (Nabeltieren), nur in Gewässern fortpflanzen. Eine besondere Stelle nehmen die Baumfrösche ein, vor allem die buntfarbigen Giftpfeilfrösche. Sie legen ihre Eier in den Wassertrichtern von Baumbromelien oder in Schaumballen ab, die im Blattwerk hängen.

Buckelwale: In den Monaten von Anfang Juni bis Ende September können Buckelwale in den Gewässern von Ecuador gesichtet werden. Diese Meeressäuger legen jedes Jahr einen Weg von ca. 7.000 km aus der Antarktis bis in die äquatorialen Gewässer zurück, um hier zu kalben und sich fortzupflanzen. In dieser Zeit bieten sich spektakuläre Möglichkeiten zur Walbeobachtung.

Süßwasserfische: Ecuador hat mit 951 Arten von Süßwasserfischen aufzuwarten, die sich in die verschiedenen Lebensgebiete verteilen. Auf den Galápagosinseln hat man sogar einen einzige endemische Fischart in den Höhelen von Santa Cruz gefunden (Bythiditae: Ogilpia galapagosensis). 

Meeresfische: Über 90 % der Meeresfische von Ecuador befinden sich in der sogenannten Kontinental-Plattform mit einer Ausdehnung von 24.000 km² bis in eine Tiefe von 200 m. Um eine Idee vom Artenreichtum der Meeresfische zu bekommen, lohnt sich der Besuch einer der Fischmärkte an der Küste (El Matal, Puerto López, Jama ). Namen wie Jureles, Pámpanos, Lisas, Corvinas, Chaparras, Róbalos sowie lokale Namen wie Roncadores, Gringos, Pargos, Serranos, Loros, Damiselas machen es dem Besucher schwer, diese mit den uns bekannten Fischnamen zu verknüpfen. Der Pazifik von Ecuador hat einen ungeheuren Fischreichtum zu bieten, der jedoch in den letzten Jahrzehnten durch das industrielle Fischen und auch das illegale Fischen von Haien immer mehr bedroht ist. Schonzeiten sind eingerichtet worden, jedoch werden diese teilweise heimlich umgangen.

Vogelwelt: In Ecuador gibt es ca. 1.600 Vogelarten, zweimal so viel wie in Nordamerika und Europa zusammen. Diese bestehen aus 77 Familien und 21 Ordnungen (vom Kondor, dem Wappentier der Andenländer, bis hin zu Papageien und verschiedenen Wasservögeln). Von den in Amerika bekannten 320 Kolibriarten leben allein in Ecuador über 130! Entdecken Sie auf Vogelbeobachter-Touren durch die verschiedenen Regionen Ecuadors über 500 Vogelarten in nur 3 Wochen!

...die Liste ließe sich unendlich fortsetzen!

Ecuador zählt, was Flora und Fauna betrifft, zu den Ländern mit dem höchsten Artenreichtum der Erde!

Zur Fauna der Galápagosinseln finden Sie separate Informationen.

Wir möchten besonders auf unsere Natur-Tour in Ecuador verweisen, die einen ersten Einblick in die Vielfalt der Lebensformen Ecuadors gibt sowie auf unsere Fotogalerie zur Fauna von Ecuador, in der Sie unter anderem Fotos folgender Tierarten finden:
 


Fakten zur Fauna in Ecuador

  • von den 710 Süßwasser-Fischarten leben allein 509 in den Gewässern des tropische Regenwaldes und 470 im Ursprungsbecken des Río Napo (in Höhen von 200 – 2.800 m)
  • bis jetzt wurden ca. 450 Salzwasser-Fischarten identifiziert; von den Amphibien besonders erwähnenswert sind die 375 Froscharten
  • 350 Reptilienarten
  • 200 Schlangentypen
  • unzählige Schmetterlingsarten und Insekten
  • in den Flüssen von Anango, Cuyabeno, Lagartococha, Tiputini und Yasuní lebt der Amazonas-Manati (Tricheus inunguis)
  • von weltweit rund 900 Fledermausarten kommen mehr als ein Neuntel in dem Gebiet des Yasuní-Biosphärenreservats vor; im Podocarpus-Nationalpark (im Süden Ecuadors) leben laut Forscher an die 50 verschiedene Arten

...die Liste ließe sich unendlich fortsetzen!

Ecuador zählt, was Flora und Fauna betrifft, zu den Ländern mit dem höchsten Artenreichtum der Erde!


Buckelwale an der Pazifikküste von Ecuador bei Puerto López

Der Mensch erschien erst vor ca. 320 000 Jahren. Doch die letzten 500 Jahre haben

ausgereicht, die Wale an den Rand der Ausrottung zu bringen und 50 Millionen Jahre

Entwicklung zu vernichten (Zitat von Andrea Steffen).

 

Allgemeines

Eine sehr gute Gelegenheit, Buckelwale (Megaptera novaeangliae) zu beobachten, bietet sich im Nationalpark Machalilla in der Nähe des Städtchens Puerto López am Pazifik. Von hier aus fahren Boote zur Isla de la Plata (Silberinsel), die 36 km nordwestlich von Puerto López liegt und aufgrund einer ähnlich eindrucksvollen Tierwelt als Klein-Galápagos bekannt ist. Unterwegs kann man in der Zeit von Juni bis September aus kurzer Entfernung Buckelwale beobachten. Die Wale halten sich in dieser Zeit in den Küstengewässern Ecuadors auf; das heißt zwischen dem Küstenort Salinas im Süden bis nach Esmeraldas im Norden, was einer Strecke von ca. 250 km entspricht. Am besten kann man die Wale im Juli und August beobachten. 

Die Buckelwale legen von der Antarktis bis zu den warmen Gewässern Ecuadors einen weiten Weg (ca. 7.000 km) zurück, um dort zu gebären, ihren Nachwuchs in den ersten drei Monaten nach der Geburt zu stillen und auch um zu balzen, wobei sich die Buckelwale in mächtigen Sprüngen aus dem Wasser erheben. Die großen Tiere sind wahre Orientierungskünstler. Sie wandern zwischen ihren Futtergebieten in der nährstoffreichen Antarktis und ihren Brut- und Paarungsgebieten in wärmeren Bereichen. Man geht davon aus, dass die Einzelpopulationen dabei den Äquator nicht überqueren, sodass sowohl im Pazifik als auch im Atlantik jeweils eine nördliche und eine südliche Population existiert, die durch die saisonalen Wanderungen getrennt bleiben. Der Buckelwal ist in allen polaren bis tropischen Meeren verbreitet. Er hält sich vorwiegend auf dem offenen Meer auf, ist aber in den Fortpflanzungsgebieten auch in Küstennähe anzutreffen. 

Buckelwale sind Tiere, die in Gruppen von bis zu 10 Exemplaren reisen. Sie erreichen eine Körpergröße von 12 bis 16 m und haben im Vergleich zu anderen Walen deutlich größere Flipper; ihr Gewicht kann 40 Tonnen erreichen.

 

Systematik

Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Wale (Cetacea)
Unterordnung: Bartenwale (Mysticeti)
Familie: Furchenwale (Balaenopteridae)
Gattung: Megaptera
Art: Buckelwal
Wissenschaftlicher Name: Megaptera novaeangliae
Megaptera bedeutet Großer Flügel, was sich auf die großen Flipper, die Brustflossen, bezieht, die bis zu 5 m lang werden können und damit ein Drittel der Körperlänge erreichen (novaeangliae = Neu England).

 

Merkmale

Der Körper ist im Vergleich zu allen anderen Furchenwalen sehr kräftig ausgebildet. Die Färbung ist auf der Oberseite schwarz und auf der Unterseite bis an die Flanken, abhängig von der Population und auch individueller Färbung, weiß bis schwarz. Der Kopf ist flach mit knotigen Hautverdickungen mit jeweils ein bis zwei Borsten. Die Blaslöcher liegen zentral auf dem Kopf. Im Maul befinden sich ca. 400 Barten, die in mehreren Reihen angeordnet sind und bis zu 1 m lang werden. Die Brustflossen des Buckelwals sind weit größer als bei allen anderen Walen, sie erreichen fast ein Drittel der Körperlänge. Die Rückenfinne ist vergleichsweise klein und in Form und Größe sehr unterschiedlich. Sie steht auf einem kleinen Wulst und kann sowohl lang gezogen dreieckig bis sichelförmig sein. Die Fluke (Schwanzflosse) ist sehr groß und tief eingekerbt; sie hat an der Unterseite eine für jeden Wal besondere Pigmentierung. Deshalb wird sie benutzt, um ein Exemplar vom anderen unterscheiden zu können.

 

Ernährung

Die Buckelwale ernähren sich von Krill und kleineren Fischen und verschlingen während der Futtersaison 1-2 Tonnen pro Tag. Dafür haben sie erstaunliche Jagdmethoden entwickelt. Ein oder zwei Wale tauchen unter einen Fischschwarm und bilden einen Ring aus Luftblasen um diesen Fischschwarm. Da kleinere Fische generell turbulentes Wasser meiden, schwimmen sie nicht durch dieses Luftblasennetz. Nun schwimmen alle Wale der Gruppe in diesen Fischschwarm mit weit geöffnetem Maul hinein und fangen auf diese Weise viele Kilogramm Fisch auf einmal. 

Die Buckelwale gehören zu den Furchwalen. Sie haben im vorderen Drittel ihres Körpers Hautfalten, die sogenannten Furchen. Die Furchen sind Längsfalten, die von der Kehle über die Brust laufen; jede der 10-100 Furchen ist etwa 5 cm tief. Sie dehnen sich aus, wenn der Wal sein Maul öffnet, sodass es zu einer beträchtlichen Vergrößerung des Rachenraums kommt. Hierdurch kann der Wal erheblich mehr Wasser aufnehmen, wodurch beim Auspressen mehr Nahrungspartikel in den mehr als 400 Barten hängen bleiben. Den Fischen und dem Krill ist der Ausgang durch die Barten versperrt.
(Text: Andrea Steffen)

 

Gesang

In den Bereich des Verhaltens während der Paarungszeit gehört der charakteristische Gesang der Buckelwale. Zwar geben alle Bartenwale Töne von sich, bei den Buckelwalen aber gibt es die größte Vielfalt von Stimmäußerungen. Eine Forschungsgruppe der University of Queensland registrierte unlängst 622 verschiedene Laute. Der Gesang der Buckelwale gehört zu den facettenreichsten Tierlauten überhaupt und wird hauptsächlich von männlichen Tieren unter Wasser produziert. Der Gesang besteht dabei aus Einzelstrophen, die sich regelmäßig wiederholen, individuentypisch sind und sich im Laufe der Jahre verändern. Der Gesang selbst zählt mit einer stattlichen Lautstärke von 190 Dezibel zu den lautesten Rufen im Tierreich.
(Text: Andrea Steffen)

 

Bestand

Der Bestand der Buckelwale gilt als extrem gefährdet. Die Gesamtanzahl wird weltweit auf 5.000-7.000 Tiere geschätzt. Sie werden mit etwa 5-8 Jahren geschlechtsreif und können alle 2-3 Jahre ein Junges zur Welt bringen. Die Tragzeit ist wie bei fast allen großen Walarten, mit Ausnahme der Pottwale, etwa 12 Monate. Man schätzt, dass Buckelwale etwa 30-40 Jahre alt werden, genau weiß man das allerdings nicht. Den Namen haben sie wohl von der charakteristischen Körperkrümmung, die dem Abtauchen vorangeht. Da der Buckelwal ein langsamer Schwimmer (7-8 km/h) und dazu noch neugierig ist und sich ab und zu den Schiffen nähert, wurde er schon von jeher von Menschen gejagt. Die intensivste Fangperiode auf Buckelwale begann Anfang des 20. Jh. mit dem Ausbau von Walfangstationen in der Antarktis. Nach einem rapiden Rückgang der Bestände verbot die IWC (Internationale Walfangkommission) im Jahr 1963 deren Fang. Mittlerweile haben sich die Bestände etwas erholt. Trotzdem sind sie durch Schiffskollisionen, Beifang in Fischernetzen, Meeresverschmutzung, Klimawandel und industrielle Verlärmung der Meere gefährdet. Ecuador ist stolz darauf, privilegiert zu sein, jährlich die Buckelwale als Gäste begrüßen zu dürfen. Im Juni werden in Küstenstädten deshalb Feierlichkeiten zu Ehren der Abkunft der Wale abgehalten und in den drauffolgenden Monaten können Besucher die Wale auf Touren beobachten.

 

Fotos von Buckelwalen


Vogelwelt in Ecuador

In Ecuador gibt es ca. 1.600 Vogelarten, zweimal soviel wie in Nordamerika und Europa zusammen. Diese bestehen aus 77 Familien und 21 Ordnungen (vom Kondor, dem  Wappentier der Andenländer, bis hin zu Papageien und verschiedene Wasservögel). Von den weltweit bekannten 330 bis 340 Kolibriarten leben allein in Ecuador über 130!

Fotos der Vogelarten in Ecuador

Entdecken Sie auf Spezialtouren für Vogelbeobachter durch die verschiedenen Regionen Ecuadors über 500 Vogelarten. Bei der Planung unserer ornithologischen Reisen stehen wir im regen Austausch mit Vogelkundlern und arbeiten mit Experten wie beispielsweise Gaby Schulemann-Maier, Naturkennerin und Papageienexpertin zusammen. So können wir Ihnen einzigartige Naturerlebnisse ermöglichen und sie zu den besten Beobachtungsorten bringen.

Ornithologische Programme

 

Kolibris (biologisch: trochilidae) in Ecuador

Die Familie der Kolibris (spanischer Name: Picaflores = Blütenstecher; in Ecuador Quinde) umfasst mehr als 100 Gattungen mit mehr als 330–340 Arten, die alle in Amerika beheimatet sind, wobei sie in ganz unterschiedlichen Lebensräumen vorkommen. Neben tropischen Zonen können einige wenige Arten auch in Alaska oder den eisigen Hochebenen der südamerikanischen Anden überleben. In Ecuador allein leben circa 130 Arten – das ist eine einzigartige Vielfalt, die weltweit seinesgleichen sucht – ein Paradies für alle (Hobby-)Ornithologen und Vogelfreunde! Wer einmal die Gelegenheit hatte, Kolibris bei ihren Flugmanövern zu bestaunen, der wird diesen Anblick nicht wieder vergessen. Eine unbeschreibbare Faszination geht von diesen Flugkünstlern aus, die im Sonnenlicht in irisierenden Farben funkeln und glitzern wie Edelsteine. Im Namen einiger Arten finden sich deshalb die Bezeichnungen funkelnder Edelsteine, wie Smaragd, Rubin, Topas oder Granat. Die Kolibris scheinen im Flug reglos vor einer Blüte in der Luft zu stehen, fliegen rückwärts und senkrecht nach oben und unten, um ihren überlangen Schnabel tief in die Blütenröhren einführen zu können. Kolibris sind sehr kleine Vögel. Die kleinste Vogelart überhaupt, die Bienenelfe (Mellisuga helenae), misst samt Schnabel und Schwanzfedern nur 6 cm und ist nur 2 Gramm schwer. Die größte Kolibriart, der Riesenkolibri (Patagona gigas), ist ca. 25 cm lang. Ein besonderes Merkmal der Kolibris ist der Schnabel, der je nach Gattung anders aussieht. Beim Schwertschnabelkolibri (Ensifera ensifera) z. B. ist der Schnabel fast so lang wie der ganze übrige Körper, der 10 cm misst. Somit ist er in der Lage, in Daturblüten den Nektar zu erreichen. Demgegenüber hat der Kleinschnabelkolibri (Ramphomicron microrhynchum) nur eine Schnabellänge von 5 mm. Jede Schnabelform ist auf einen anderen Blütentyp abgestimmt, so dass jede Gruppe von gleichschnabeligen Kolibris ihre eigene ökologische Nische besetzt. Insbesondere knallig rot oder orange gefärbte Blumen ziehen die Kolibris an. In den Blüten sammeln sich Insekten, die ebenfalls von den Kolibris gefressen werden und eine ausreichende Versorgung mit Eiweiß sicherstellen. Ihre Zunge ist extrem lang, kann weit hervorgestreckt werden und ist an der Spitze gespalten und strohhalmförmig, so dass der Nektar gut aus den Blüten gesaugt werden kann. Dabei schnellt die Zunge bis zu 200 mal aus dem Schnabel. Anders als viele Vögel müssen Kolibris nichts trinken, da sie mit dem Nektar Flüssigkeit aufnehmen! Die meisten Kolibris haben ein buntes, in der Regel metallisch grün schimmerndes Gefieder. Bevorzugt sind Kopf, Kehle und Brust mit schillernden Farben versehen. Beim Kolibri ist im Gegensatz zu allen anderen Vogelfamilien die Hand größer als Ober- und Unterarm. Dies, sowie eine extreme Beweglichkeit im Schulter- wie im Ellenbogengelenk, erlaubt es dem Kolibri, fast jede erdenkliche Flügelstellung auszuführen. Kolibris fliegen mit einer sehr hohen Frequenz von 40 bis 50 Flügelschlägen pro Sekunde, weshalb ihr Flug auch Schwirrflug genannt wird. Mit ihren beweglichen Flügeln können sie sogar rückwärts (einzigartig in der Vogelwelt!) und seitwärts fliegen. Die Flügel ermöglichen es ihnen auch, auf der Stelle zu fliegen, um zum Beispiel Nektar zu trinken. Ihr Herz ist im Verhältnis zum Körper sehr groß und schlägt 400 bis 500 Mal pro Minute, ihre Atemfrequenz liegt bei bis zu 250 Zügen pro Minute. Während des Schlafes senken viele Kolibris ihre Herzfrequenz stark ab, um Energie zu sparen. Außerdem haben Kolibris die Fähigkeit entwickelt, ihre Körpertemperatur erheblich verringern zu können, um in Notsituationen den Stoffwechsel so zu reduzieren, dass ein Überleben möglich wird. Bei ihnen wurde zudem der Zustand der völligen Teilnahmslosigkeit beschrieben. Natürliche Feinde der Kolibris sind Schlangen, Raubvögel, Katzen und Marder.

Besonders bei unseren Ornithologische Reisen haben Sie beste Möglichkeiten, Kolibris zu beobachten.

Fotos von Kolibris

 

Gute Kolibri-Beobachtungsorte:

Westkordillere:

Yanacocha: Naturreservat (ca. 1,5 Std. von Quito), ohne Unterkunft

Bellavista Lodge: Naturreservat (2-3 Std. von Quito), mit Unterkunft

Mindo Lindo: Naturreservat (2-3 Std. von Quito), mit Unterkunft

Santa Lucia: Naturreservat (2-3 Std. von Quito), mit Unterkunft

La Perla: Urwaldreservat im Küstenvorland (20 Min. von der Privatunterkunft Cabañas Heliconia)

 

Ostkordillere:

Pasochoa: Naturreservat (30 Min. von der Hostería Sommergarten in Sangolquí entfernt)

Guango Lodge: Naturreservat (2,5 Std. von Quito), Unterkunft

San Isidro Loge: Naturreservat (3,5 Stunden von Quito), Unterkunft zwischen Bergnebel- und Regenwald im Oriente (Amazonien)

Wildsumaco Lodge: am Fuß des Urwaldvulkans Sumaco

 

 


Flora und Fauna auf Galápagos

Hier finden Sie Informationen zur Flora und Fauna auf Galápagos