Ecuador Discover
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Die zentrale Andenregion

Die zentrale Andenregion (Sierra) in Ecuador umfasst zwei parallele, von Vulkanen geprägte Gebirgsketten: die West- und Ostkordillere (Cordillera Occidental und Oriental), die von Norden nach Süden das Land durchziehen. Diese werden durch ein zentrales Längstal voneinander getrennt. Alexander von Humboldt, der im Jahr 1802 Ecuador bereiste, gab diesem fruchtbaren Längstal den Namen Allee der Vulkane (Avenida de los Volcanes). Es verläuft auf einer Höhe von 2.200 m bis 3.200 m ü. d. M. und bildet eine Klimazone des Ewigen Frühlings. Das Längstal ist ca. 500 km lang und im Durchschnitt 20-30 km breit. Es wird durch geographische Knoten (nudos) in insgesamt acht Becken (hoyas oder cuencas) unterteilt. Die jeweils größte Stadt eines jeden Beckens ist gleichzeitig dessen Namensgeber. Im Zentrum der Anden liegt auf einer Höhe von 2.800 m die höchstgelegene Hauptstadt der Welt: Quito.

Von den 30 Vulkanen, die für die Entstehung dieses Tales verantwortlich waren, sind noch neun mit unterschiedlicher Intensität aktiv - darunter der mit 5.897 m höchste aktive Vulkan der Welt: der Cotopaxi.  Aus der westlichen Kordillere erhebt sich der höchste inaktive Vulkan der Welt, der Chimborazo, mit beeindruckenden 6.310 m. Beide Kordillerenketten werden zum Westen und Osten hin von Quertälern unterbrochen, in denen Flussläufe, aber auch Verkehrsverbindungen ins westliche (Küste) bzw. östliche Tiefland (Amazonasbecken/Urwald) führen. 

In den Städten und Dörfern des ecuadorianischen Hochlandes findet man auch heute noch viele Häuser, die im sogenannten Adobe-Stil erbaut wurden. Adobe bezeichnet die Verwendung luftgetrockneter (ungebrannter) Lehmziegel. Um an Gewicht einzusparen und eine höhere Stabilität zu erreichen, werden oftmals Stroh oder Schilfrohr beigemischt.

Eine Reise durch das Hochland bietet dem Besucher szenenreiche Landschaften, bunte indigene Wochenmärkte, Wasserfälle, Flüsse, Páramolandschaften mit tierreichen Seen und mit etwas Glück das Sichten von Anden-Fauna: Kondore, Vicuñas, Andenhirsche, Andenfüchse und eine vielseitige Vogelwelt, wobei die im Sonnenlicht glitzernden Kolibris als funkelnde Juwelen Ecuadors bezeichnet werden und mit ihren Flugkünsten den Betrachter faszinieren. Die Andenlandschaft lädt zusätzlich zum Wandern, Trekking, Biking, Reiten oder schlicht zum Verweilen und Staunen ein. Hazienda-Unterkünfte und mehrtägige Anden-Tourenbausteine ermöglichen dem Besucher, die Natur Pur zu erleben.

 

Fotos der Anden


Vulkane

Ausführliche Informationen zu den Vulkanen in Ecuador finden Sie unter Vulkane in Ecuador.


Reservate / Naturschutzgebiete in der Andenregion

Reserva Ecológica El Ángel 

Der Park (15.700 ha, gegründet 1992) liegt ausschließlich in der Páramo-Zone in der Westkordillere der Anden in der nördlichen Provinz El Carchi zwischen 3.644 m und 4.723 m ü. d. M. Die Tagestemperaturen liegen zwischen 7 ºC und 15 ºC. In der Nacht kann es schon mal zu leichtem Frost kommen. Mit viel Glück kann man vereinzelt noch Kondore beobachten. Außerdem bevölkern rund 250 verschiedene Pflanzenarten diese Gegend. Das absolute Highlight sind die Frailejónes Gigantes (espeletia pycnophylla), übersetzt Riesen-Mönchsblumen; sie zählen zu den Sonnenblumengewächsen und werden über 4 m hoch. Sie überziehen den Páramo millionenfach. Man fühlt sich hier in eine andere Welt versetzt. Zahlreiche Lagunen, Flüsse, und das wogende, silbrig glänzende Itchu-Gras des Páramo sowie Polylepisbäume (Papierbäume), die sich durch ihre vielblättrige papierartige Rinde vorzüglich an das Hochlandklima angepasst haben, sind die Naturhighlights des Reservats. Die gewundenen Polylepisbäume mit rötlicher, abblätternder Rinde erreichen eine Wuchshöhe von ca. 6 m und bilden ganze Waldoasen. Sie sind ein Refugium für Hirsche, Füchse sowie eine Reihe krautiger Pflanzen. In der Umgebung des Reservats gibt es noch viele weitere Schutzgebiete. Bergwälder, Fossilienstätten von Mastodonten, Wasserfälle und Bergdörfer. An Vögeln ist besonders der Kondor zu erwähnen, der noch vereinzelt vorkommt, sowie der Carcará (ein Greifvogel). Aber auch der Andenfuchs, Kaninchen und Andenhirsche können beobachtet werden.
Hier im hohen Norden von Ecuador liegt die Ostkordillere der Anden nur wenige Kilometer Luftlinie entfernt von der Westkordillere. Vor allem das Naturschutzgebiet von Guandera lohnt es sich zu entdecken.

 

Reserva Ecológica Cotacachi-Cayapas

Der Vulkan Cotacachi (4.935 m ü. d. M.) in der Provinz Imbabura (etwas nördlich von Otavalo) gehört zum Naturschutzgebiet Cotacachi-Cayapas (243.000 ha); es erstreckt sich bis in die Provinz Esmeraldas (Küste). Am Hang des Vulkans auf einer Höhe von 3.070 m liegt der Vulkansee Cuicocha, der zu einer der schönsten Kraterlagunen Ecuadors zählt. Das Naturschutzgebiet gehört mit zehn unterschiedlichen Lebensräumen, in denen rund 500 klassifizierte Vogel- und 20.000 Pflanzenarten beheimatet sind, zu den größten Naturwundern des Landes. Unter den beheimateten Säugetieren befinden sich schwarze Brüllaffen, Brillenbären, Jaguare, Ozelote, Pumas und ein sehr seltener Tapir, der normalerweise nur auf der östlichen Seite der Anden anzutreffen ist. Einige der seltenen, dort lebenden Vögel sind der Schirmvogel (Cephalopterus penduliger), der Harpien-Adler, Tangare, Aras und Falken. Um das Schutzgebiet zu erschließen und die vielfältige Tierwelt zu erkunden, muss man über die Küstenprovinz Esmeraldas auf dem Flussweg, verbunden mit Wanderungen auf Urwaldpfaden, in die Bergnebelwälder vordringen, was touristisch noch so gut wie unerschlossen ist und nur auf Expeditionen machbar ist.

 

Reserva Biológica Los Cedros 

Am südwestlichen Rand der Reserva Ecológica Cotacachi Cayapas befindet sich das artenreiche Nebelwaldreservat Reserva Biológica Los Cedros (6.400 ha), in dem sich auch eine Vogelbeobachtungsstation befindet. Es erstreckt sich von tropischen 1.100 m bis auf 2.700 Höhenmeter und stellt einen südlichen Ausläufer der Chocó-Biosphäre dar. Wegen der oftmals dichten Nebelbildungen wird – v. a. westlich des Cotacachi - dringend davon abgeraten, sich ohne ortskundigen Führer aufzumachen. Deswegen werden im landwirtschaftlichen Forschungsgebiet des Reservats Führungen angeboten. In diesem Reservat sind unterem anderen Spinnenaffen, Pumas, Jaguare, Ozelots, Guantas und Agouti zu treffen. Die Logistik, um das Reservat zu erreichen, ist äußerst aufwendig, da es keine Wege gibt.

 

Bosque Protector Pasochoa 

Das 320 ha große Waldschutzgebiet Bosque Protector Pasochoa südöstlich von Quito zählt mit zu den letzten ursprünglichen Bergwäldern Ecuadors. Eingerahmt von den hufeisenförmigen Ausläufern des 4.200 m hohen Cerro Pasochoa, stellt das 1982 von der Fundación Natura ins Leben gerufene Naturschutzgebiet einen wichtigen Beitrag zur Umwelt- und Naturkundeerziehung der Quiteños dar - insbesondere Kinder sollen mit Hilfe von umfangreichen Lernprogrammen zum aktiven Naturschutz hingeführt werden. Dieser beliebte Erholungs- und Freizeitpark wird von über 120 Vogelarten bevölkert: vom kleinsten Vertreter, dem Kolibri bis zum Andenkondor, der eine Körperlänge von 110 cm und ein Gewicht von 12 kg erreichen kann. Markierte Rundwege von einer halben Stunde bis zu einem ganzen Tag laden zu schönen Spaziergängen ein, bei denen Bromelien, Orchideen oder seltene Zedernarten (z. B. Andenzeder) bewundert werden können.

 

Reserva Ecológica Cayambe-Coca 

Das Reservat (403.103 ha) verteilt sich auf die Provinzen Imbabura, Pichincha, Sucumbios und Napo. Es umfasst somit Teile des Andenhochlandes und des Oriente, dementsprechend groß sind sowohl die Höhenunterschiede (zona baja 700-1.600 m ü. d. M. und zona alta, die auf fast 6.000 m ü. d. M. reicht), als auch die Bandbreite der Fauna und der Flora: vom Páramo über tropische Berge und Nebelwälder bis zu den Tiefland-Regenwäldern Amazoniens. Das Reservat erhielt seinen Namen vom bereits erloschenen Vulkan Cayambe. Dennoch gibt es dort auch noch einen aktiven Vulkan, den El Reventador (3.485 m ü. d. M.), den explodierenden Berg (letzter Ausbruch 2002). Ein Abstecher führt zu Ecuadors höchsten Wasserfall, der Cascada San Rafael: Der Wasserfall ist mit einer Höhe von 150 m und einer Breite von 14 m der höchste und spektakulärste von ganz Ecuador. Er liegt am Fuß des Vulkans Reventador in der Übergangszone zwischen den Anden und der Amazonas-Region und gehört zum Sumaco-Biosphärenreservat, das eine enorme Artenvielfalt von Flora und Fauna beherbergt. Der Wasserfall entsteht durch den Zusammenfluss des Río Quijos und Río Salado und wird umgeben von einer Landschaft voller tropischer Vegetation, mit einer Temperatur von ca. 20 °C und reinem Naturwasser. Er liegt zwischen den Provinzen Napo und Sucumbios auf dem Weg nach Nueva Loja (Lago Agrio), 25 km von der Stadt Tena und etwa 61 km von Baeza entfernt. Um ihn zu erreichen, fahren Sie von Quito oder Sangolquí via Papallacta Richtung Nueva Loja. Nach einem Spaziergang von einer halben Stunde erreichen Sie den majestätischen Wasserfall. Das Donnern des Wasserfalls ist schon lange vor Ankunft zu hören. Es gibt einen Pfad zu einem erhöhten Aussichtspunkt und einen weiteren zum Grund der Schlucht, nur wenige Meter vom Wasserfall entfernt. Außer der traumhaften Szenerie gibt es eine Vielzahl von Vögeln zu beobachten, wie den Roten Felsenhahn, Bergtukan und Papageienschwärme, Pekari und Aaffen.

 

Reserva Geobotánica Pululahua 

Der Pululahua (übersetzt rauchendes Wasser) ist der erste Nationalpark Ecuadors. Er befindet sich ca. 25 km nördlich von Quito und besteht aus einem Vulkankrater – dem einzigen bewohnbaren in Ecuador. Zwar gibt es keine richtigen Dörfer, aber auf einzelnen Höfen, auf denen Landwirtschaft betrieben wird, wohnen insgesamt 120 Menschen im Krater, der einen Durchmesser von rund 8 km aufweist. Für Touristen gibt es sogar mehrere Unterkünfte. Die höchste Erhebung des Kraterrandes mit 3.356 m wird als Cerro Sincholagua bezeichnet. Die eigentliche Höhe des ursprünglichen Vulkans, wird auf ca. 6.000 m geschätzt. Der heutige Krater entstand durch einen Einsturz der Magmakammer des Vulkans Pululahua. Er brach zuletzt im Jahre 467 v. Chr. aus und gilt heute als ruhig, wird aber sicherheitshalber ständig überwacht. Aufgrund der Vulkanasche ist der Kraterboden fruchtbar. Die Bewohner des Pululahuas bauen vorwiegend Kaffee, Mais und Kartoffeln an. Wegen seines Pflanzenreichtums – ca. 1000 Arten – und der ca. 20 endemischen Tierarten wurde der Krater 1966 zum Nationalpark ernannt und unter Naturschutz gestellt. Besucher können den Pululahua von Quito aus per Auto/Taxi/Bus oder zu Fuß vom Äquatordenkmal Mitad del Mundo erreichen. Von einem Aussichtspunkt am Kraterrand führt ein Wanderweg hinunter.

 

Naturreservat Bellavista 

Das Naturreservat Bellavista ist ein privates Schutzgebiet, das sich der Erhaltung der nordwestlich von Ecuador gelegenen Wälder widmet. Das ca. 2½ Autostunden von Quito entfernte Naturreservat gehört zu den ersten 12 Projekten, die durch das Tourismusministerium für Ökotourismus zertifiziert wurden. Sehenswert ist der mehrstöckige Bambus-Dom, der einen schönen Ausblick über die Wälder ermöglicht. Ein ausgedehntes Netz markierter Wege durch den Bergnebelwald ermöglicht gute Vogelbeobachtungen.

 

Nationalpark Cotopaxi 

Ein großes Reservat in den zentralen Anden der Provinzen Cotopaxi, Pichincha und Napo ist der Parque Nacional Cotopaxi (33.393 ha; seit 1975 Nationalpark). Aus dem Quichua übersetzt bedeutet Cotopaxi in etwa sanfter Nacken des Mondes, in der Sprache der Cayapas süßer Hals der Sonne und aus dem vorinkaischen Panzaleos Feuerschlund. Im Park leben neben Kondoren auch Pumas, Bären und Andenfuchs – die man in der Regel nicht zu Gesicht bekommt. Häufiger sieht man Lamas und verwilderte Pferde. Man kann am Fuße des konisch geformten Vulkan Cotopaxi (5.897 m ü. d. M.) wandern und downhill biken. Daneben bieten sich Campingmöglichkeiten an. Zudem weist der Parque Nacional Cotopaxi eine große Anzahl an Seen und Berggipfeln auf, die absolut atemberaubend sind. Neben dem Cotopaxi reizt der vis à vis gelegene erloschene Vulkan Rumiñahuì (4.721 m ü. d. M.) wegen seiner großen Caldera (Krater) zur Besteigung. Im Westen grenzt der Nationalpark an das Naturschutzgebiet Area Nacional de Recreación El Boliche – eine großartige Möglichkeit für eine mehrtägige Páramo-Trekkingtour, um Flora und Fauna zu bestaunen.

 

Reserva Faunística del Chimborazo

Im Grenzbereich der Provinzen Chimborazo, Tungurahua und Bolívar befindet sich das Reserva Faunística del Chimborazo (58.000 ha). Es wurde 1987 zum Zwecke der Erhaltung der Pampagras- und Bergwaldzone eingerichtet. Hier leben über 3.000 Vicuñas, die kleinsten andinen Kameloide, die vor rund 25 Jahren mit Hilfe der Länder Bolivien, Peru, Chile wieder angesiedelt wurden.

 

Vogelreservat Bosque Protector Mindo-Nambillo 

Dieses, im subtropischen Nebelwald westlich des Vulkans Pichincha (in der Nähe von Quito) gelegene, Reservat zählt laut Bird Life International zu den besten und artenreichsten Vogelreservaten Südamerikas. In diesem Gebiet hat man bisher etwa 500 verschiedene Vogelarten registriert und noch immer werden bisher unbekannte entdeckt. Unter anderem leben im Reservat Fliegenschnäpper, Ameisenpittas, Schwalben, Finken, Faulvögel und der Quetzal sowie farbenfrohe Sittiche und Berg-Tukane. Daneben sind hier seltene Schmetterlinge und Orchideen heimisch. Auch Säugetiere, darunter der gefährdete Brillenbär, Pumas und Eichhörnchen leben im Waldschutzgebiet. Dieses Naturparadies erreicht man am besten von Quito aus in einer 2-stündigen Fahrt nach Mindo. Wanderwege und Trekkingtouren führen in den umliegenden Bergnebelwald. Pensionen, Hosterías und Lodges bieten dem Naturfreund Unterkunft und Ausgangspunkt für ausgezeichnete Naturbeobachtungen.

 

Naturreservat Yanacocha

Das Naturreservat Yanacocha liegt nur 15 km (1,5 Stunden Fahrzeit!) nordwestlich von Quito am Hang des Vulkans Pichincha auf 3.500 m Höhe. Das Land wurde 1990 von der Stiftung Jocotoco gekauft und im Jahr 2001 zum Reservat erklärt, um der bedrohlichen Abholzung Einhalt zu gebieten. Das Reservat ist für Quito ein wichtiger Sauerstoffproduzent und stellt aufgrund des Artenreichtums für den Besucher einen hohen erzieherischen Wert dar. Zurzeit wird es von CECIA (Corporacion Ornithologica del Ecuador) verwaltet. In dem 964 ha großen Naturschutzgebiet befindet sich das Reich der Kolibris, der Edelsteine der Anden. Hier leben 20 verschiedene Arten, u. a. der seltene Black-breasted Puffleg (Eriocnemis nigrivestis). Dem Besucher bieten sich bei gutem Wetter sensationelle Aussichten auf die Gipfel des Pichincha und die weiter entfernten Vulkane. Der geisterhafte Polylepis-Wald, einer der letzten seiner Art im Hochland von Ecuador, ist eine weitere Attraktion für den Naturfreund. Viele Luftwurzler (Orchideen, Bromelien) sind hier heimisch; die optimale Futterquelle für die verschiedenen Kolibriarten, die sich mit unterschiedlicher Schnabelform den Blüten ihres Habitats angepasst haben. Das Reservat Yanacocha beherbergt auch Pumas und Brillenbären, die jedoch selten zu sehen sind. Unter den bedrohten Vogelarten kommen folgende weitere Vögel vor: Curve-billed Tinamou, Carunculated Caracara, Imperial snipe, Golden-breasted Puffleg, Rainbow-bearded Thornbill, Ecuadorian Hillstar, Giant Conebill… mehr in unserer Vogelliste.

Der Besuch des Reservates macht nur bei gutem Wetter Sinn und es sollte ein frühzeitiger Aufbruch von Quito vorgesehen werden (06.00 bis 07.00 Uhr).

 

Parque Nacional el Cajas 

Der Parque Nacional el Cajas (ca. 29.000 ha) befindet sich im Ursprungsgebiet des Río Tomebamba auf zwischen 3.100 und 4.450 m ü. d. M., 30 km westlich der Kolonialstadt Cuenca. Die Gegend ist von eiszeitlichen Gletschern geformt und weist ein großartiges Seensystem (insgesamt 270), zahlreiche Flüsse und eine sich ausbreitende Páramo-Flora auf, die viele Vogelarten anzieht (typischer Vertreter ist der Bosque Quinoa eclepsis). Hier leben außerdem Pumas, Brillenbären, Kondore und Füchse. Der Zugang zum Park wird durch verschiedene selbstführende Pfade (senderos) erleichtert, die am Parkeingang ausgezeichnet sind.

 

Parque Nacional Podocarpus 

Der Nationalpark Podocarpus liegt in den südecuadorianischen Provinzen Loja und Zamora Chinchipe und trägt seinen Namen wegen des Vorkommens zweier Corniferen-ArtenPodocarpus oleifolius und Podocarpus rospigliosi. Aber auch der Chinin-Baum Cinchona succirubra (mittlerweile leider fast vom Aussterben bedroht) ist hier vertreten. Der Park besticht durch seine unvergleichliche Artenvielfalt mit über 4.000 Pflanzen- und 550 Vogelarten sowie einer überwältigenden Vielfalt an Orchideen. Um diese artenreiche Region zu schützen, wurde der Nationalpark im Jahr 1982 gegründet. Die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Andenkordillere unterteilt den Park in die klimatisch unterschiedlichen Regionen des trockenen Westens und des warm-feuchten Ostens. Das Klima und damit auch Flora und Fauna werden außerdem durch die Höhenabstufung der zona baja (Tiefregion: 1.000–1.600 m ü. d. M.) und der zona alta (Hochregion: 1.600–3.600 m ü. d. M.) bestimmt. Von den über 200 Lagunen im Park ist die Laguna Compadre mit 20 ha die größte. Die perfekte Zeit, um den Nationalpark Puyango zu besuchen, ist während der Trockenzeit von Mai bis November/Dezember. Die Gegend von Puyango lag vor Urzeiten im Meer – davon zeugen bemerkenswerte Fossilienfunde. Die Tier- und Pflanzenfunde stammen von heute meist ausgestorbenen Gattungen. Die in der Gegend wachsenden endemischen Bäume tragen auch heute noch das Erbe der grauen Vorzeit in ihren Rinden.

 

Fotos von Naturschutzgebieten und Reservaten


Städte

Latacunga 

Latacunga (abgeleitet vom indigenen Llacta Cunani, was soviel wie Land meiner Wahl bedeutet), ist Hauptstadt der Provinz Cotopaxi und liegt 89 km südlich von Quito auf 2.760 m Höhe an der Panamericana. Die Stadt wurde zwischen 1698 und 1798 mehrfach durch Erdbeben schwer beschädigt - ausgerechnet die aus Vulkangestein gebaute Kathedrale überstand alles fast unbeschädigt. Die Wirtschaft Latacungas ist von Landwirtschaft und Blumenanbau geprägt. Daneben wird der, die Umgebung bedeckende, vulkanische Bimsstein abgebaut, aus dem auch das Rathaus erbaut ist. Zudem dient das örtliche Quellwasser, das als Mineralwasser abgefüllt wird, als zusätzliche Einnahmequelle. Die bekannteste Attraktion ist die Fiesta de la Mama Negra, die alljährlich zum 24. September stattfindet und tausende von einheimischen und ausländischen Besuchern anzieht. Bekannt ist auch das örtliche Gericht Chugchucara, ein typischer Eintopf, der aus Schweinefleisch, Maismehl, Kochbananen, Empanadas und geröstetem Mais (tostadas) besteht.

 

Ambato 

Ambato, die Hauptstadt der Provinz Tungurahua, bekannt auch als die Stadt der Blumen und Früchte, liegt in einem Talkessel auf einer Höhe von etwa 2.570 m ü. d. M., umgeben von den Vulkanen Chimborazo, Carihuairazo und in der Ferne vom Vulkan Tungurahua. Von der einstmals die Stadt prägenden kolonialen Architektur ist heute kaum noch etwas erhalten, da sie am 5. August 1949 durch ein Erdbeben völlig zerstört und anschließend komplett neu aufgebaut wurde. Nach der Regenzeit (Dezember bis Mai) leuchtet und duftet die ganze Region in allen Farben von den heranreifenden Fruchtbäumen (Äpfel, Birnen, Feigen, Mandarinen, Kirschen – um nur einige zu nennen). Ende Februar, zur alljährlich stattfindenden Feria de las Frutas y las Flores, kommen unzählige Besucher aus allen Teilen des Landes. Außerdem gilt Ambato als das Schnäppchenparadies für Lederwaren jeglicher Art. Jeden Montag findet ein großer Markt entlang der Av. Cevallos statt, auf dem neben traditionell gekleideten Hochland-Indigenas auch viele westlich gekleidete Besucher anzutreffen sind.

 

Baños de Agua Santa 

Baños de Agua Santa (Bäder des heiligen Wassers), umgangssprachlich auch nach der Lage Baños de Ambato, kurz: Baños (spanisch für Bäder), genannt, ist eine Stadt in der ecuadorianischen Provinz Tungurahua mit etwa 18.000 Einwohnern. Sie wird auch gerne als das Tor zum Oriente bezeichnet. Die Stadt liegt am Fuße des sehr aktiven Vulkans Tungurahua (5.016 m ü. d. M) auf einer Höhe von 1.800 m ü. d. M. Zwei schwefelhaltige Thermalbäder (Baño de la Vírgen und El Salado) mit von Steilwänden herabstürzenden Wasserfällen, eingebettet in eine wunderschöne, reizvolle Landschaft mit einem ganzjährig angenehmen Klima und dazu eine breite Infrastruktur, machen diesen Ort zu einem der touristischen Hotspots. Dem Wasser der Thermen wird eine heilende Wirkung bei Arterienverkalkung, Knochenerkrankungen und Magenproblemen zugesprochen. Es soll darüber hinaus auch bei Gewichtsproblemen helfen. Zur Erholung laden außerdem Massagen-, Sauna- und Spa-Anlagen ein. Die Auswahl an sportlichen Aktivitäten in und um Baños ist riesig und reicht von Canyoning und Rafting bis hin zu Ausritten, Radtouren, Wandern und Gleitschirmfliegen. An einigen Ecken in Baños kann man den melcocheros beim Schlagen und Ziehen des alfeñique, eines ockerfarbenen Cremeriegels der aus Zuckerrohrstärke gewonnen wird, zusehen. Die Basílica der wundersamen Jungfrau des heiligen Wassers mit ihren naiven Gemälden sowie das Museum mit den persönlichen Danksagungsgeschenken von geheilten Pilgern sind auf jeden Fall einen Besuch wert.

 

Riobamba 

Riobamba, Hauptstadt der Provinz Chimborazo, ist Zentrum einer Agrarregion und bedeutender Verkehrsknotenpunkt in Ecuador; sie liegt genau in der geographischen Mitte von Ecuador und gilt als nationale Wiege des Andinismus. Mehrere schneebedeckte Gipfel türmen sich um die Stadt, die von Bergsteigern gerne als Basislager für Besteigungen von Chimborazo (6.310 m ü. d. M.), Altar (5.319 m ü. d. M.), Carihuairazo (5.020 m ü. d. M.), Tungurahua (5.016 m ü. d. M.) und Sangay (5.230 m ü. d. M.) benutzt wird. Zu den beliebten Souvenirs zählen Figuren, die aus der Tagua-Nuss (dem Samen einer Regenwaldpalme) geschnitzt werden, shigras (Netztaschen) und von den Colta–Indigenen geflochtene Körbe und Matten. Der Samstag ist bunter Markttag mit verschiedenen Abteilungen; hier findet man von Blumen über Früchte, Lebensmittel und Kleider so ziemlich alles für den täglichen Lebensbedarf. Ecuadors einzige Rundkirche (Gran Basílica de Sagrado Corazón) befindet sich im Parque La Libertad, in dem sehr schöne Araukarien wachsen.

 

Sangolquí 

Im klimatisch begünstigen Andental Valle de Los Chillos liegt die koloniale Kleinstadt Sangolquí (ca. 75.000 Einwohner). Sie befindet sich nur ca. 40 Autominuten von Quito entfernt sowie 35 Autominuten vom internationalen Flughafen Mariscal Sucre. Die Kleinstadt liegt auf ca. 2.450 m ü. d. M. und es herrschen Tagestemperaturen von 15-25 °C. Durch die begünstigte Höhenlage und das touristisch attraktive Umfeld, umgeben von Vulkanen, Bergwiesen, Wasserfällen, eignet sich Sangolquí perfekt zur Akklimatisation in den ersten Tagen einer Ecuadorreise (Quito liegt dagegen auf 2.850 m ü. d. M.). Im Umfeld sind in kurzer Zeit die Vulkane Ilaló, Antisana, Pasochoa, Corazon, Iliniza, Rumiñahui, Cotopaxi zu erreichen. Außerdem ist Sangolquí idealer Ausgangspunkt, um über Papallacta in den Urwald zu fahren oder ins Küstentiefland oder auf der Allee der Vulkane Ihre Reise in den Süden von Ecuador anzutreten. Zu besichtigen gibt es das koloniale Ortszentrum mit Kirche und Plaza sowie viele Gassen, die zum Verweilen und Bummeln einladen. Außerdem finden sich in der Stadt verschiedene Monumente wie Rumiñahui (Inka-General), El Choclo (gigantischer Maiskolben) oder El Colibri (Kolibri-Denkmal). Donnerstags und sonntags ziehen bunte Wochenmärkte die Einheimischen an, auf denen Produkte aus dem Hoch- und Tiefland sowie verschiedenes Obst und Gemüse angeboten werden. Die Spezialität in der Kleinstadt sind hornados (geröstete Spanferkel) mit Llapingacho (Kartoffelpüree und Käse) und Salat, die auf dem Wochenmarkt in der Markthalle sowie in verschiedenen Restaurants angeboten werden.

 

Cuenca 

Die Stadt Cuenca (spanisch für Becken), heute Weltkulturerbe der UNESCO, war zuvor ein religiöses und kulturelles Zentrum der Inkas, gegründet am Hauptweg von Cusco nach Quito und hieß ursprünglich Tumipampa (Tomebamba). Die Spanier errichteten auf den Trümmern der Inkaruinen die Stadt Cuenca, die heute mit rund 300.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Ecuadors ist. Sie ist die Hauptstadt der Provinz Azuay und liegt rund 453 km südlich von Quito. Man erreicht Cuenca auf einer spektakulären 2- bis 3-tägigen Fahrt auf der Allee der Vulkane, auf Wunsch kombiniert mit einer Zugfahrt über die berühmte Teufelsnase. Cuenca liegt im andinen, klimatisch begünstigten Hochlandbecken auf 2.350 bis 2.650 m ü. d. M. Cuenca gilt als das Athen Ecuadors. Der Tomebamba sowie weitere kleinere Flüsse (Machangara, Yanuncay und Tarqui) durchfließen die Stadt. Die koloniale Altstadt von Cuenca besticht durch ihre entspannte Atmosphäre, die mit Kopfstein gepflasterten Gassen, durch idyllische Plazas, prächtige Kirchen, pastellfarbene koloniale Häuser mit hübschen Balkonen, durch Blumenläden, Gemüsemärkte, durch die alte Kathedrale mit der ältesten Orgel Ecuadors sowie der mächtigen neuen Kathedrale, die bis zu 10.000 Gläubigen Platz bietet. Die Kathedralen liegen an der Plaza Calderón, dem Hauptplatz der Altstadt, umgeben von prunkvollen zweistöckigen republikanischen Gebäuden. Vom Aussichtspunkt Mirador de Turi bietet sich dem Besucher ein einzigartiger Panoramablick auf die Stadt.

 

Loja 

Loja, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, liegt auf einer Höhe von 2.100 m ü. d. M. am südlichen Ende der Cordillera Real nur 108 km von der Grenze mit Peru entfernt. Loja zählt zu den ältesten Städten Ecuadors. Alexander von Humboldt gab dem Gebiet ob ihrer unglaublichen Pflanzenvielfalt den Namen Garten von Ecuador. Die Provinz bietet eine ganze Palette von andinen, subtropischen und trockenen Landschaftsformen. Das Umland wurde v. a. wegen der dort wachsenden Fieberrindenbäume Cinchona succirubra bekannt: Bereits die iberischen Eroberer wussten vom Nutzen des Chinin, das heute zur Bekämpfung von Malaria eingesetzt wird. Die Stadt selbst ist ein exzellenter Ausgangspunkt für Erkundungen des südlichen Ecuadors und verfügt darüber hinaus über einen wunderschönen, kolonialen Stadtkern mit bunten Häuserfassaden. Einmal im Jahr - vor dem 1. September – wird die Statue der Virgen del Cisne aus dem gleichnamigen Dorf nach Loja getragen. Die Fiestas de Loja sind landesweit berühmt und für viele Bewohner der gegebene Anlass, um sich nach alter Tradition den Panamahut aufzusetzen. In Loja gibt es zwei Museen: Museo del Banco Central und Museo del Monasterio de las Madres Conceptas. Sehenswert für Groß und Klein ist der kuriose Parque Jipiro, mit Replicas von Monumenten verschiedener Länder.

 

Vilcabamba 

Vilcabamba ist ein idyllischer Ort in der ecuadorianischen Provinz Loja und liegt auf einer Meereshöhe von rund 1.600 m ü. d. M. Der Ort mit seinem ganzjährig milden, frühlingshaften Klima (Temperaturbereich zwischen 18 und 26 °C) bietet den Besuchern außer reiner Luft und Mineralwasser (Vilca Vida) auch noch die Möglichkeit, ausgiebig zu entspannen. Der Begriff Vilcabamba kommt aus dem Quechua und bedeutet soviel wie Heiliges Tal (vilca = heilig, bamba = Tal). Bekannt ist Vilcabamba vor allem wegen seiner langlebigen Bewohner: Man nennt es auch das Tal der Hundertjährigen. Der Grund dafür ist umstritten. Wissenschaftler führen das hohe erreichte Alter und die lange Vitalität der Bewohner sowohl auf die negative Ionenladung der Luft, die durch abendliche elektrische Stürme ausgelöst wird, als auch auf die perfekte mineralische Ausbalancierung des dortigen Trinkwassers zurück. Esotheriker hingegen behaupten, das Herz der Erde befände sich in Vilcabamba. Etwas außerhalb des Ortes befindet sich Area Nacíonal de Recreación Yamburaro, ein Erholungsgebiet, in dem sich neben einem Zoo auch eine große Orchideen-Sammlung befindet.

 

Fotos von Orten und Sehenswürdigkeiten