Fotos vom Hoatzin in Ecuador

engl. Hoatzin / Stink Bird

Ordnung: Opisthocomiformes    
Familie: Opisthocomidae

Der Hoatzin wird auch Schopfhuhn, Zigeunerhuhn oder Stinkhuhn genannt und das, obwohl er eigentlich gar kein Huhn ist. Er lebt ausschließlich in den tropischen Regenwäldern im nördlichen Südamerika. Sein Habitat ist der Tieflandregenwald bis zu einer maximalen Höhe von 500 m ü. d. M., vorwiegend ist er dort an Flüssen und Seen zu finden. Biologen und Naturkundler zerbrechen sich bereits seit Jahrhunderten den Kopf darüber, mit wem der „komische Vogel“ verwandt sein könnte. Der Hoatzin ist somit also sowohl einzig, als auch eigenartig.
Der recht große Vogel hat eine Länge von bis zu 70 cm und bringt bis zu 900 g auf die Waage. Der eher kleine Kopf im Verhältnis zum Körper sitzt auf einem langen Hals. Die Augen sind von einem federlosen, blauen Ring umgeben und sein Kopf wird von einer 4 bis 8 cm langen Haube geschmückt. Das Gefieder des Hoatzins weist keinen Geschlechtsdimorphismus auf, es ist bronzefarben und wird am Nacken und Rücken von cremefarbenen Streifen durchzogen. Kehle und Brust sind eher beige, der hintere Teil der Unterseite geht in Kastanienbraun über. Die dunkelbraunen Flügel sind von weißen Streifen durchzogen. Aufgrund seiner schwach ausgebildeten Muskulatur kann der Hoatzin nur sehr beschwerlich laufen, auch Fliegen ist für ihn nicht einfach und er kann maximal ein paar Hundert Meter im Gleitflug zurücklegen. Mit seinem kräftigen, kurzen Schnabel ernährt sich der Hoatzin ausschließlich pflanzlich. Zu seinen bevorzugten Nahrungspflanzen gehören unter anderem Montrichardia, Caladium und Avicennia. Seine Verdauung ist in der Vogelwelt einmalig, sie findet nicht im Magen, sondern im Kropf und der unteren Speiseröhre statt und erinnert dadurch eher an die Wiederkäuer bei den Säugetieren.
Die Bezeichnung Stinkvogel bezieht sich dabei wohl auf den Geruch, der durch diesen Verdauungsprozess entsteht und von den Vögeln teilweise verströmt wird.